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Fusseln, Flecken und Staubkörner entfernen - Videoretusche

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Der normale Videofilmer wird irgendwann aus seinen Fernsehaufzeich- nungen die Senderlogos entfernen wollen. Videofilmer die Ihre alten Normal8- oder Super8-Filme per Videokamera digitalisieren, werden es dagegen mit den Staubfuseln auf dem Film zu tun bekommen und diese Störungen im Video "retuschieren" wollen. Nachfolgende erkläre ich am Beispiel des VirtualDub-Filters Logoaway des Polen Krzysztof Wojdon wie man solche Störungen mildern kann. Nachfolgend beschäftige ich mich hauptsächlich mit den Staubfusseln in digitalisierten alten Filmen.


Fusseln nach Filmtransfer aus dem Video entfernen

Oft kommt es vor, dass vom verschmutzen Filmkamerafenster aus störende Fusseln in das Filmfenster hineinragen oder auch an den Rändern ganze Fusselnhaufen sich durch unzureichende Kamerareinigung angesammelt haben die dann im Film mit aufgenommen worden sind, d.h. im Film praktisch in die Aufnahme einkopiert worden sind.

Fuselhaufen im Film      Fusel im Film


Es kann auch sein, dass durch verschmutzt auf Filmspule aufgewickelte Filme, einzelne Staub-Fasern in das Video hineinragen und diese nicht mehr mittels antistatischer Bürstenreinigung, Absaugung oder einem Filmreinigungsgerät mit Filmcleaner bzw. Drucklufteinrichtung am Filmfenster während der Digitalisierung entfernt werden können.

Mit entsprechenden Filtern im Videoschnittprogramm kann man, wenn auch nicht immer ganz zufriedenstellend, den Stör-Flecken im Video entgegenwirken. Zu diesen Filtern zählen z.B.:
  1. DeSpot um Fusseln und Fleckenstörungen zu neutralisieren (für AviSynth, Wirkung siehe hier)

  2. Logoaway um fusselaartig in das Bild ragende Störungen oder Flecken zu retuschieren (für VirtualDub oder Videoschnittprogramme mit VirtualDub-Schnittstelle)

  3. DeLogo für eine nahezu rückstandsfreie Entfernung

Um diese Filter anwenden zu können, muss man entweder sich mit VirtualDub oder AviSynth gut auskennen bzw. den Umgang damit erlernen.

Auf meiner Homepage: http://www.hennek-homepage.de/video.htm findet man im Hauptmenü im Bereich „Postproduktion“ einige Anleitungen für Einsteiger die den Umgang mit VirtualDub und/oder Avisynth erlernen können.

Viel einfacher ist es natürlich, wenn man in ein Videoschnittprogramm die speziellen VirtuaDub – Filter installieren und nutzen kann. Folgende Programme können nach meiner Erfahrung mit solchen Filter-Plug-in sehr gut zusammenarbeiten, z.B.:

  • Pinnacle Studio mit der VirtualDub-Schnittstelle von Harold Linke, der auch auf seiner Homepage bereits eine ganze Aufstellung von VirtualDub-Filtern für unterschiedliche Zwecke anbietet

  • Magix Vide deluxe MX mit bereits vorhandener VirtualDub-Schnittstelle und einem Satz von ausgewählten Plugin-Filter

Filmrestaurierungen im Video sind eine sehr zeitraubende Angelegenheit.

Privatpersonen können/wollen den Aufwand der dahinter steckt nicht vergüten, sie machen es deshalb meist selbst, Voraussetzung ist allerdings die Bereitschaft eigene Zeit zu opfern um solche Restaurierungen mit einigen Übungen selbst zu erlernen.

Nachfolgend ein Anwendungsbeispiel mit Video deluxe MX und Logoway um Fusseln am Bildrand zu „retuschieren“:

Wir starten VDL MX und importieren das Video. Jetzt legen wir per Schnitt links und rechtes von der Fleckstelle fest, auf welchen Bereich wir die Filterung anwenden wollen. Vielleicht müssen auch mehrere Abschnitte angelegt werden, weil z.B. die Helligkeit des Videountergrundes unter den Fusseln wechselt von hell nach dunkel oder umgekehrt und es daher besser ist abschnittsweise zu retuschieren.

Über Effekte/Zusatzeffekte/Plug-in-Manager bekommen wir eine Liste mit den VirtualDub-Filtern. Wir ziehen nun „logoway“ von links nach rechts auf das vorher markierte Objekt im Arranger. Es geht jetzt auch gleich folgendes Fenster auf:

Logoaway-Filtersetting


Mit der Checkbox "Visible borders" (Rechts oben) aktivieren wir die sichtbare Umrandung.

Bei den Einstellungen des Plugins erst mal "Solid fill color" evtl. temporär irgendeine auffällige Farbe wählen und mit „Logo border position“ und „Logo border size“ verschieben wir die Abdeckfläche bis die Störung überdeckt ist. Aktiviert man rechts oben "Visible borders", dann wird im Bild ein Rahmen sichtbar um die Position der Retuschierung zu erkennen, in diesem Fall muss man nichts in "Solid fill color" ändern.

Wenn wir nun den zu überblendenden Bereich positioniert haben und „Solid fill color“ wieder auf 0x0 zurückgestellt haben, können wir mit den verschiedenen Buttons 'Remove mode' und den Schiebern 'X-Y weight' und 'Blur power' herumspielen, und diese so einstellen, daß uns der Bereich am angenehmsten verdeckt erscheint.

Frame mit Fussel

Mit Fusel

Fussel „retuschiert

Ohne Fusel

Obige Bilder stammen übrigends aus einem Normal8-Film aus dem Jahre 1961.

Mit dem Schalter „UGLARM“ bekommt man schon eine gute Fuselabdeckung.

Bessere Ergebnisse erzielt man möglicherweise mit dem Schalter „XY-Mode“. Die Schieberegler "XY-weight" und "blur power" kann man minimal bzw. maximal setzen, dann sind aber entweder die nicht bewegten oder die bewegten Szenen relativ störungsfrei, nie aber beides.

Der Haken bei Visible Borders wird natürlich nur zum Einstellen des Bereichs gebraucht, deshalb am Ende unserer Bemühungen wieder den Haken bei "Visible Borders" entfernen und auf OK drücken.

Mit dem Schalter „Show Preview“ kann man sich immer wieder die Vorschau ansehen und gegebenenfalls mit den Schaltern „Remove mode“ eine andere Einstellung wählen.

Wer über kein Videoschnittprogramm verfügt mit Schnittstelle zu den VirtualDuv-Filtern, der kann auch das kostenlose VirtualDub dafür einsetzen um mit diesem Filter arbeiten zu können. Arbeite ich z.B. mit EDIUS Neo V3, dann gebe ich die zu bearbeitenden Clips mit dem Canopus HQ-AVI Codec aus . Ein solcher Clip läßt sich dann In VirtualDub importieren und dort mit Logoaway bearbeiten. Der Export erfolgt dann wieder mit dem Canopus HQ-AVI Codec (über "Save as AVI" nach vorheriger Auswahl der HQ-AVI Compression im Menü "Video"). Nun kann der Clip wieder in EDIUS Neo importiert werden und dort weiter verwendet werden. Durch die multirenderingfähigkeit des HQ-AVI Codec von Canopus ist praktisch kein sichtbarer Encoding-Verlust entstanden.

Perfektere Retusche mit DeLogo:

Mit dem Filter DeLogo kann man fast rückstandsfrei einzelne Fusel aus Videofilmen entfernen. Die Bearbeitung mit diesem Filter ist allerdings etwas zeitraubend, da Pixel für Pixel übermalt werden müssen. Anleitungen hierzu findet man im Internet.

Mit EDIUS Neo per QuickTime Export-Plug-In retuschieren:

Zuerst wählen wir mit der Taste F11 das Auswahlfenster "In Datei ausgeben". Hier wählen wr  aus der Box links "QuickTime" aus und dann aus der rechten Box als "Exportformat"  das Plug-In "QuickTime" aus. Falls wir den Haken bei "Umwandlung aktivieren" setzen, können wir in "Erweitert" den Haken bei "Videoformat ändern" setzen und hier das bevorzugte "Videoformat ändern".  Mit dem Schalter "Exportieren" geht es weiter. Im jetzt erscheinenden Fenster "QuickTime" legen wir nun zunächste das Exportziel und den Exportnamen fest.

Besonders wichtig ist jetzt der Schalter ganz links unten mit der Bezeichnung "Einstellungen". Klicken wir darauf, bekommen wir folgendes Fenster mit den "Filmeinstellungen" zu sehen:

Einstellungen

Hier können wir nun eine weitere Auswahl treffen was der Encoder während des Exportes ändern soll an unsererer N8/S8-Digitalisierung.  Wählt man z.B. die Option "Filter", kommen wir per "Videofilter wählen", dann zu "Spezialeffekte" und von dort aus zu den Einstellungen "Filmbeschädigungen":

Filmbeschädigungen

Nun muss man testen, welche Schieberstellung das beste Retusche-Errgebnis liefert. Die Einstellung kann man speichern. Weitere Korrekturen können wir festlegen, wenn wir die anderen verfügbaren Filter nutzen. Wir können durch Festlegung des Encodingbereiches in EDIUS Neo festlegen welche Timeline-Bereiche mit dieser Filterung behandelt werden sollen.

Fussel und Flecken mit Bildbearbeitungsprogramm aus Videoframes entfernen:


Viele Videoschnitttprogramme bieten die Möglichkeit an Videosequenzen in Einzelframes auszugeben. Hier habe ich z.B. gezeigt wie man  einen Standbild-Export macht. Liegen nach derm Export dann Einzelframes vor die deinterlaced, also progressiv vorhanden sind, kann man sich an die Arbeit machen jedes einzelne Standbild in ein Bildbearbeitungsprogramm zu importieren und dort mit dem vorhandenen Werkzeug die Fusseln bzw. Flecken zu entfernen. Nach dieser zeitraubenden Arbeit kann man dann die ausgebesserten Frames wieder auf die Timeline des Videoschnittprogrammes importieren und dort zu einem Video sauberen Video zusammenzuführen.

Retoucher für Standbilder:

Der AKVIS-Retoucher ist als Standalone und als Plugin verfügbar, siehe hier: Klick!
Filmrestaurierung mit Boris: Klick!

Firmen die Filmrestaurierungen durchführen:

scanwerk



Restaurierungen alter Filme auf Video nach der Digitalisierung  sind machbar, jedoch sehr zeitraubend und damit auch sehr teuer. Zwar möchten viele Leute gerne ein blitzsauberes Video vom Film haben, jedoch nur  ein kleines Trinkgeld als Vergütung für den Lebenszeitaufwand geben. Daher gibt es nur einen Ausweg, das Video am besten so zu lassen wie es nach der Digitalisierung entstanden ist, Fussel, Staub und Flecken waren ja bei der Leinwandfilmprojektion eh schon über viele Jahre vorhanden und ein Stück Nostalgie aus der Filmvorführzeit. Alternativ kann man natürlich selbst Hand anlegen und diese Retusche mit eigenem Zeitaufwand durchführen.

Link-Tipps:

/1/ Entfernen von Sender-Logos in Avisynth mit dem VirtualDib-Filter "DeLogo"

/2/ Retuschieren mit LogoAway und DeLogo


Bruno Peter Hennek, 24.03.2011, 30.12.2011



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